Schnelldurchlauf: Was ich euch nicht erzählte | Olga | Erste Hilfe | Mausmeer

Cherry

Lydia ist tot. Wurde sie ermordet. hat sie sich umgebracht? Vor allem ihre Eltern stehen vor einem Rätsel, waren doch die Aussichten des Mädchens immer nur die besten. Doch während man ihre Familie durch die schwierigen Tage nach dem Fund der Leiche begleitet, erhält man einen Einblick in das Leben der jungen Frau, der die äußerliche Perfektion langsam einbrechen lässt.

Celeste Ng schreibt in ihrem Romandebüt vor allem über die Beziehungen zwischen Eltern und ihren Kindern, den Erwartungen, der Liebe, aber auch von den Missverständnissen. Aus verschiedenen Perspektiven erzählt sie über die Leben aller handelnden Figuren, lässt dabei kein ungemütliches Gefühl, keinen bösen Gedanken aus.  Ich habe es gern gelesen, muss aber zugeben, dass ich nicht ganz so begeistert bin, wie erhofft. Trotzdem freue ich mich schon auf ihr neues Buch.




Der Vorleser von Bernhard Schlink war die einzige Schullektüre in der Oberstufe, die ich wirklich gern gelesen habe. Es lag somit nah, dass ich auch einen Blick in seinen neuen Roman werfen würde. Olga brauchte für mich zwar seine Zeit – hatte ich doch zwischendurch schon das Verlangen, das Hörbuch abzubrechen – doch ab der Hälfte nahm die Geschichte für mich dann an Fahrt auf. Aus den Augen eines altgewordenenen Schützlings Olgas wird darin ihr Leben wiedergegeben. Ein Leben, was von Klugheit und dem Wunsch nach Bildung, aber ebenso von einer sehnsüchtigen Liebe geprägt wurde. Und ja, Sehnsucht ist auch das Wort, mithilfe dessen ich das Buch für mich beschreiben würde. Das bittersüße Ende war mir jede Stolperei am Anfang wert.




Nach Was man von hier aus sehen kann und die Herrenausstatterin fand nun auch Lekys dritter Roman zu mir, bei dem es sich eigentlich um ihr Debüt handelt. Gut 13 Jahre vor ihrem derzeitigen Beststeller schrieb sie Erste Hilfe und ich finde, das merkt man dem Buch auch an. Der Stil und die Figuren der Autorin bleiben zwar unverkennbar, aber irgendwie wirkt die Handlung wie eine Schreibübung, wahrscheinlich weil es keine wirkliche Handlung gibt. Die Leser*innen verfolgen dabei die Erzählerin und ihre beiden Freunde Matilda und Sylvester: alle drei Ende zwanzig, alle drei ein wenig verloren und alle drei auf der Stelle tretend. Man schließt sie zwar auch ins Herz, aber nach dem Lesen fühlte ich mich nicht wirklich bereichert.




Ich bin immer wieder begeistert, wie manche Autor*innen mit einem kurzen, prägnanten Stil doch so viel aussagen können. Zu diesen Vertreter*innen gehörte für mich immer auch schon Tamara Bach, die mich damals mit Marsmädchen und später mit Was vom Sommer übrig ist begeistern konnte. Ihre Büchlein haben nur wenig Seiten, strotzen aber nur so vor Emotionen. Das versucht sie auch in ihrem neusten Roman Mausmeer unter Beweis zu stellen, in dem es um das Geschwisterpaar Ben und Annika geht, die zwar grundverschieden sind, deren geschwisterliche Bindung sie aber selbst in den brenzligsten Situationen zusammenhalten lässt. Die Geschichte ist für mich eine Hommage an die Geschwisterliebe und eine authentische Darstellung des Erwachsenwerdens, kann aber nicht mit den Gefühlen punkten, die die Vorgänger der Autorin bei mir erreichen konnten.

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